Wie nur wenige andere Vogelarten war der Wanderfalke in Deutschland Mitte der 1970er Jahre akut vom Aussterben bedroht. Als Endglied einer Nahrungskette wurden ihm – wie anderen Greifvögeln auch – die chemischen Belastungen zum Verhängnis, die der ungehemmte Einsatz des hochgiftigen DDT in der Landwirtschaft zur Folge hatte. Der Bruterfolg blieb aus, da die Eierschalen brüchig wurden und die Nestlinge infolgedessen abstarben. Trotz des später erfolgten DDT-Verbots wäre mit dem Wanderfalken wahrscheinlich eine weitere Art aus unserer Landschaft verschwunden, hätten nicht umsichtige Naturschützer in dieser prekären Situation Rettungsmaßnahmen eingeleitet, um das Überleben dieser eleganten Flieger und den Wiederaufbau eines stabilen Bestandes zu gewährleisten. Von 1987-2007 förderte der Brehm Fonds daher in Kooperation mit der Wanderfalkenzucht- und Forschungsstation Hamburg ein nationales Schutzprojekt mit dem Ziel der Etablierung einer stabilen baumbrütenden Population diese Greifsvogels in NO-Deutschland.